Mittwoch, März 25, 2009

Angespült und abgespielt - I

Weil das Wetter da draußen so merkwürdige Kapriolen schlägt, habe ich mich den letzten Tagen cineastischen Genüssen hingegeben.

Irgendwie habe ich momentan ziemliche Sehnsucht nach Meer, daher darf ich Filme, mit ganz außergewöhnlichem Meeresbezug vorstellen.

Newcastle
Ja, man kennt es inzwischen: Es geht um eine Clique Surfer dudes, die mit Papas Auto eine Party am Strand feiern wollen. Wir kennen auch die Filme über zerrüttete Familien, trinkende, gewalttätige Brüder, schwule Söhne und herzliche Großväter. Das könnte einen im Grunde alles kalt lassen.
Was diesen Film dennoch so herausragend macht, ist die visuelle Aufbereitung und die Arbeit mit filmischer Stille. Ich weiß nicht, wie man so drehen kann, dass man als Zuschauer das Gefühl hat, man wäre mit im Wasser, aber es ist phantastisch. Auch farblich ein echtes Feuerwerk: Türkisgrünes Wasser, giftig schäumende Luftblasen unterm Wellenkamm und, ja, ästhetisch in Szene gesetzte Körper. So wie hier:



Und ganz oft, da haben Sie einfach nur Stille, das Krachen der Wellen, Umgebungsgeräusche und Rauschen eines Boards über die Wasseroberfläche.

Am Ende gibt es auch eine kleine Sensation: Gerade das Alpha-Surfer-Dude bringt, zur anfänglichen Empörung aller anderen Halbstarken, dem introvertierten The Clash-Schwulen das Surfen bei (Video2) und sorgt so ganz nebenbei für eine innerfamiliäre Aussöhnung. Annäherung auf Australisch. Müssen Sie nicht sehn, aber wenn ihnen nach schönen Bildern und wenig kopflastigem Plot ist, dann dürfte Newcastle eine gute Wahl sein.

Hier noch zwei Szenen, die mich besonders beeindruckt haben:
Video1


Hier mal eine sehr gelungene Inszenierung von Sexualität, wie ich finde. Es ist fast wie eine Offenbarung, da sucht man so indirekt jahrelang nach der perfekten visuellen Umsetzung von Lust und dann bekommt man sie plötzlich einfach so gezeigt, in nem australischen Surfer-Film.

Video2


Und hier noch die Schlüsselstelle für den Surfauftakt des Bruders.

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