Samstag, Dezember 30, 2006

wünschen/ nicht wünschen

Hier nun, obligatorisch, was ich mir wünsche und was nicht:

gewünscht

mehr Zeit für die schönen und wirklich wichtigen Dinge des Lebens (das mag gerne Bewegung, Kultur, Küssen, erfüllende Tätigkeiten, Freunde und Natur und leckeres Essen und Sprachenlernen beinhalten)

mehr Gerechtigkeit und zunächst erstmal ein Bewusstsein dafür

mehr unbequeme Fragen und die Pflicht, darauf zu antworten (insbesondere in der Politik) und entsprechende Sanktionsmechanismen

weniger Autobahnen bzw. Neubauten (Horrovision: ich wache eines Tages auf und blicke auf eine sechsspurig ausgebaute Straße)

unerwünscht

Dinge zu tun, die man eigentlich nur tut, weil man sollte oder denkt, man müsste

Leuten zuhören zu müssen, die meinen sie hätten etwas zu sagen, was aber letztlich nicht so ist

noch mehr SS, Wehrmacht, Drittes Reich-Geständnisse

Fortschreiten der Konsumkultur, retten wir lieber noch schnell was an Kultur noch übrig ist

Krieg, Gewalt, Unrecht und alle die daran verdienen/ davon profitieren


Die Zeit liegt schon richtig; am besten wäre es, wenn sich Extremisten jeglicher Gesinnung auf eine Insel verabschiedeten. Ich befürchte nur, dass dann auf den schönsten Inseln die unangenehmsten Leute sitzen würden.

In diesem Sinne, versuchen wir doch mal, ob das nächste Jahr nicht auch anders werden könnte.

Freitag, Dezember 08, 2006

Muttis und Papas gewiefte Lieblinge

Wer hätte das gedacht! Muttis und Papas Lieblinge sind doch gar nicht so träge im Kopf wie alle immer sagen. Die Pisastudie attestiert zwar, dass Deutschlands Schüler nicht ordentlich schreiben und rechnen können, aber siehe da, plötzlich geht's doch.

Weil Schule immer anstrengender wird (was man da alles lernen muss, braucht man ja eh nie wieder später) und die Kultusbonzen auch noch die Ferien und freien Tage herunterkürzen, helfen sich unsere Kleinen jetzt einfach selbst.

Das Prinzip ist denkbar einfach und überraschend erfolgreich und, verglichen mit den komplizierten Mechanismen die man früher bemühen musste (Papier, Stift, Rechtschreibung, Interpunktion beachten ...), auch mit dem Internet wesentlich komfortabler. Man muss ja nur eins und eins zusammenzählen:

Amoklauf am Vorabend bei der LAN-Party schon mal gedanklich konstruieren
+ einfaches Posting ala "ich ertränke morgen alle Stabheuschrecken im Biofachkabinett" irgendwo einstellen
= schulfreier Tag

Nicht zu vergessen, die neue soziale Komponente. Ging früher jeder seinen eigenen Weg nach dem letzten Schultag, verhelfen heute Abgänger ihren Leidensgenossen zu ein paar schulfreien Tagen. Da bemängele noch mal einer das fehlende Soziale.
Toll ist auch die Gelegenheit, mal ins Fernsehen zu kommen und den coolen Leutz ein paar Grüße zu schicken.

Schön, wenn die kleinen selbstständig werden und soviel logisches Kalkül schlägt sich bestimmt auch in der nächsten Pisastudie nieder, vorausgesetzt, da liegt nicht gerade wieder mal ne Drohung vor...