Samstag, September 01, 2007

Kulturwissenschaft mit Désirré Nick

Von Frau Nick bin ich begeistert: In Eva go home mausert sie sich als wortgewandte Kulturwissenschaftlerin. Ganz wunderbar hat mir folgende Passage gefallen, in der sie über die mehr als befremdlichen Vorstellungen Frau Hermans Menschen anderer Kulturen betreffend schreibt:
[...] das bedeutet also zu Ende gedacht [...], dass Mann und Frau schon von ihren Körpern fremdbestimmt sind. Wenn du [Eva] daran glaubst, was ist dann erst mit den bunten Menschen? Mit den "Negern", den "Schlitzäugigen", den "Schokobraunen"? In deiner intakten Apfelkuchenwelt machen dann alle Schwarzen Musik, tanzen und rennen Marathon, ziehen sich einen Ring durch die Nase und unterhalten den Rest von uns. Die gelben Schlitzaugen trippeln als Geishas umher, servieren Tee, kochen Reis und reparieren unsere Computer.
Als Reaktion auf Hermans merkwürdige (naturgegebene! auf so einen Mist muss man erstmal kommen, ihn dann noch zu veröffentlichen ist grotestk) Rollenverteilung, schreibt sie weiter:
Und wenn man an der Börse nur im kleinen Schwarzen das große Geld machen könnte, dann wäre die Wall Street ab morgen bevölkert von Kerlen, die im schwarzen Latexdress im Büro an der Stange tanzen.
Liebe Désirré, das wäre ( mal ganz abgesehen vom Gleichstellungsgedanken) ja fast paradiesisch und ich, ich würde mich um ein Praktikum an der Wall Street bemühen ;-)

Mit viel Wortwitz geschrieben, schnell gelesen und unsagbar bissig. Bleibt mir nur, mich anzuschließen: Eva, willkommen im 21. Jahrhundert und Frau Nick, sie hätte ich gern als Bereicherung in der nächsten Ringvorlesung Kulturtheorie.

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