Mittwoch, Juni 14, 2006

Ein Mann ist ein Mann ist ein Mann

Meinen Blick durch das Zeit-Thema dieser Woche geschärft, habe ich auch einige Beobachtungen zu "Wie Männer sind" beizutragen. (Außerdem verspüre ich ohnehin immer große Freude, wenn ich mich auf höchst wissenschaftliche und empirische Weise meinem eigenen Geschlecht annähern darf :P )

Zunächst (wenn auch nicht ganz unvoreingenommen): Männer sind toll!
Können die Redakteure schreiben, was sie wollen. Eine Welt ohne Männer stelle ich mir entsetzlich langweilig vor. Nebenbei gesagt sympathisiere ich auch stark mit der Ansicht, dass Männer alles als ein großes Spiel sehen. Ich glaube, da ist echt was dran und es führt uns zur zweiten (wissenschaftlich hoffentlich verwertbaren) Erkenntnis: Männer sind Sportler.
Ja, auch wenn manche nicht so aussehen, im tiefsten Inneren sind alle Männer Sportler. Ein Quentchen Ehrgeiz ist in jedem Typen, sei es auch nur, um beim Zocken an der Playstation zu gewinnen. Allerdings geht der Ehrgeiz noch viel weiter (hier wird es komplexer): Männer sehen in fast allem eine Herausforderung. Der Ehrgeiz überträgt sich auf sämtliche Stationen des Lebens. Ob es nun darum geht süße Mädels anzuflirten (respektive junge Typen abzuschleppen [Schwule sind da etwas effizienter ;-) ]) oder das schnellere Auto, ps-stärkere Motorrad oder teurere Flugzeug zu haben, Männer bauen sich gerne eine Welt der Superlative. Unter Schwulen (und auch Heteros, um fair zu bleiben) geht es um Schwanzlängen und -Durchmesser und tausend lustige (teils auch gefährlich anmutende) Maschinen sollen auf olympischen Wege des ein oder anderen Mannes Manneskraft vergrößern. Wenn das nicht klappt ist es aber auch nicht so wild, denn: Männer sind Perfektionisten. Und das meine ich nicht nur in Hinblick auf heimwerkelnde Individuen. Nein, richtig perfektionistisch ist die Garderobe der meisten Männer. Wie oft habe ich schon farblich identische Kombinationen aus Top und Socke, Shirt und Schuh oder aber Armband und Hose gelobt. Das ist noch viel eindrucksvoller, wenn man sich mal vor Augen führt, dass jede Herrenabteilung ein Viertel der Größe der Damenabteilung hat und vermutlich doppelt so viele "Männer müssen draußen bleiben"-Läden existieren als umgekehrt. Daher kommt auch: Männer haben Defekte. Der perfektionistische Drang hört auch hinter der farblichen Abstimmung von Socke und Top nicht auf. Socken müssen zu Schuhen passen, Shirts zu Hosen, Hosen zu Gürteln, Sixpacks zu Gürtelschnallen, Piercings zum Körper, Haare zum Parfüm und man(n) selbst zur/zum PartnerIn. Mit diesen esentiellen Fragestellungen kommen schon wir Männer nicht klar. Und dann versucht man mir an einer Stelle des Besagten Zeit-Beitrages einzureden, Männer bräuchten Frauen, die für sie Kleidung kaufen (und damit indirekt für ihr Äußeres sorgen). Das kann ich nicht glauben, ich habe noch keine Männer gesehen, die versucht haben ihren Körper in eine drei Nummern zu kleine Jeans zu pferchen und dies auch noch als sexy zu rechtfertigten. Nein, nein, Der Sinn für Mode kann nichts exklusiv weibliches sein. Neben dem Defekt, sich ständig schlanker als sie tatsächlich sind einzuschätzen, leiden viele Frauen an einem weiteren Defekt. Sie nehmen alles viel zu ernst. Männer müssen auch studieren, lernen und pauken, aber bei alledem bleibt doch Zeit für ein Spiel. Männer werden nicht älter. Sie erhalten sich ihren Übermut und Unvernunft. Erwachsene Männer gibt es nicht. Und daher gibt es auch kein Nein für Männer. Im Gegenteil, ein Nein ist doch eigentlich die ziemlich direkte Aufforderung zur Ergründung der Frage "Was wäre, wenn ich's doch tu?". Ich sah Männer, die auf übermütig-zärtliche Weise ihre Freundin vom Lernen abhielten, den Stift zerbrachen und auf impertinente und doch nette Art die Angleichung der nachmittaglichen Prioritäten ihrer Freundin vornahmen.

Mal ehrlich, was wäre die Welt ohne all diese Männer?

Kategorie: Denken

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