Montag, Mai 15, 2006

Wie es ist zu verunsichern

Ich liebe Bahnfahrten! Fährt man über Land und hat keine Menschen außerhalb des Zuges, hat man sie doch zumindest um sich herum, im Abteil. Menschen zu beobachten zählt sicher zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Interessante Menschen (wollen wir sagen "Männer"?) zu beobachten ist damit die Deluxe-Version meines Hobbys.

Heute pendelte ich wieder. Schon beim Einsteigen fiel mir auf, da sitzt jemand sehr interessantes. Manchmal verrennt man sich ja dann in gewisse Sachen. Man neigt dazu, seinem Gegenüber anzudichten, er müsse einen doch auch interessant finden oder zumindest den Blickkontakt wünschen. Tat er aber nicht.

Wie für ein Kleinkind, ist es auch für mich die schlimmste Strafe, ignoriert zu werden. Dabei war alles so perfekt. Er, ein sehr ebenmäßiges Gesicht, mit Geschmack gekleidet, Schuhe passend zur Hose und nur wir beide im Abteil. Ich, hin und weg, versuche den Anschein zu wahren, denke mir aber, er könnte jetzt auch mal'n Signal aussenden. Dann tut er das Unmögliche: Holt sein Handy raus und fängt es an zu putzen. Ts, war ich pikiert. Ich meine, da macht einem'n schicker Typ (ICH-ICH-ICH!!) mit Blicken Komplimente, da ist doch das Letzte, was ich raushole, mein Mobiltelefon - oder nicht?

Jetzt bin ich total verunsichert: Hätte auch auf einer 9-stündigen Bahnfahrt aus uns beiden nichts werden können? War ich zu offensiv? War er verpartnert und monogam lebend? Bin ich nur schwanzgesteuert? Wie kommt er eigentlich dazu, völlig unvorhergesehen (nämlich garnicht) zu reagieren und mich aus'm Plan zu bringen?

Jetzt geh ich meine Taktik optimieren, 'Nacht!

Kategorie: Wie es ist

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

*lach* ach wie köstlich mein Großer Junge ;-) So nach einiger Bedenkzeit sollte ich mal nachfragen, welche Taktik du dir für die Zukunft vorstellst?!

Anonym hat gesagt…

*lach* ich glaube es ist an der zeit nachzufragen, welche taktik bis jetzt erfolgreich war??? lg aus LE.