Hier mal die zwei Clips mit kurzem Kommentar.

Darauf springt Mutti auf und meint wild gestikulierend: "Moment, mein Kind. Da habe ich doch etwas für dich." und kramt aufgeregt in ihrer Handtasche.

Dessen aber nicht genug, die Birne fällt nicht weit vom Stamm, denn das Töchterchen meint nur gelangweilt: "Habe ich doch selbst dabei."
Die beiden verschwinden zur Tür hinaus und ins Bild tritt eine brasilianische Sängerin (Popstar) und bringt noch die Moral von der Geschicht: "Du kannst nicht erwarten, dass alle so gut vorbereitet sind, deshalb sorge selbst für deinen Schutz".

Das Setting ist ungefähr so: konservative Kleinfamilie mit einem Kind, Papa spielt SuDoKu oder guckt auch televisão, Typ Handwerker oder Installateur, die Mãe (eher untergeordnete Rolle) sitzt am PC oder tippt irgendwas auf ner Schreibmaschine. Im Hintergrund packt der Sohn seine Sachen und meint "Ich geh jetzt mal.". Wie sich das gehört, drückt er seinen beiden Erzeugern einen Kuss auf die Wange (s. Bild).
Worauf Mutti besorgt fragt "Hast du etwas, um dich zu schützen, mein Junge?".

Der Sohn, völlig überrumpelt, nimmt das Kondompäckchen, packt die letzten Sachen in seine Tasche und flitzt zur Tür hinaus.
Jetzt kommt wieder Negra Li (der Popstar) ins Spiel und bringt die Moral.
Mit soviel Verständnis hat der Sohnemann natürlich nicht gerechnet und prompt platzt er nochmals in die Szene und schnappt sich aus ihrer Hand das vergessene Kondompäckchen.
Ich hatte gleich folgenden Gedankengang:
- Gibt es nun eine Art Outingwelle in Brasiliens (doch gar nicht so) konservativen Kleinfamilien? Denn das hier war ja quasi eine Art Schulfilm. Man könnte, wenn man denn in die Situation käme, wo man meint, sich jetzt outen zu müssen, einfach diesen Film anmachen und dann sagen: "So, Mama, Papa, ich geh' dann mal, ihr wisst ja wohin.".
- Und nicht ganz ohne Neid: Warum musste ich während meiner Schulzeit immer schlechte und auch noch ausschließlich heterosexuelle Aufklärungsfilme ansehen?
2 Kommentare:
spannender bericht aus einem land mit einer äußerst interessanten (und wohl teilweise (medikamente) recht erfolgreichen aids-politik!
http://www.ondamaris.de
Ja, ich denke auch die Clips dürften auf Grund ihrer einfachen, alltagsnahen und doch erfrischenden Art und Weise junge Leute tatsächlich erreichen.
Danke für dein Comment! :)
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